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Vanilleduft frisch von der Wiese - Merdingen - Badische Zeitung

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BZ-SERIE:Michaela Girsch aus Merdingen beschäftigt sich mit der Pflanzenheilkunde.

. Kräuter sind in. Es gibt Seminare, Vereine und sogar ganze Dörfer, die sich mit diesen Pflanzen befassen. Welche in der Region wachsen und wie sie sich verarbeiten lassen, versucht die BZ in einer Serie zu ergründen. Heute: Michaela Girsch aus Merdingen.
Es war um das Jahr 1980, als Michaela Girsch noch ein Teenie war. Während die Mädchen in ihrer Klasse sich damit beschäftigten, durch fleißiges Schminken möglichst süß auszusehen, wandte sie sich lieber dem Mädesüß zu. Das dank seiner stattlichen Höhe nicht zu übersehende Wiesenkraut ist bekannt dafür, einen vanilleähnlichen Duft zu verströmen. Michaela Girsch kam diese Wildpflanze gerade recht, um eine Alternative für den damals hoch im Kurs gestandenen, mit Vanillegeschmack aromatisierten Schwarztee zu haben. Sie fing an, Kräuter zu sammeln und sich ihre eigenen Tees zusammenzustellen. Aus der autodidaktischen Beschäftigung mit den Heilpflanzen erwuchs bald als Berufswunsch, Heilpraktikerin zu werden. Nach verschiedenen beruflichen Stationen, zuletzt als Assistentin einer Heilpraktikerkollegin in Breisach, kam sie vor 26 Jahren mit ihrer Familie nach Merdingen, wo sich der Traum von der eigenen Praxis erfüllte.

Ihr zweites Standbein ist die Tätigkeit als Dozentin, 15 Jahre lang an der Freiburger Heilpflanzenschule und heute schwerpunktmäßig an Schulen in der Schweiz. Ganz wichtig ist Michaela Girsch als drittes Standbein die Autorentätigkeit. An fünf wissenschaftlichen Büchern rund um die Wirkung von Heilpflanzen hat sie bereits mitgewirkt. Letztes Jahr erschien ihr erstes eigenes Buch mit dem Titel "Heilpflanzen-Tee", das auch Laien sehr gut in die Herstellung und Anwendung heilender Kräutertees einführt. Die Mischung ihrer drei Standbeine sei es, die ihre Tätigkeit so interessant mache und durch die sie für Qualität bürgen könne.


Ein Alleinstellungsmerkmal in ihrer Arbeit als Heilpraktikerin ist die hohe Spezialisierung auf Heilpflanzen, die Phytotherapie als moderne, wissenschaftlich fundierte Variante der traditionellen Pflanzenheilkunde. Ihre Augen beginnen zu leuchten, wenn sie von den zahlreichen Studien berichtet, die es mittlerweile zu ganz einfachen Pflanzen wie der Nelkenwurz oder dem Storchenschnabel gibt – beides Pflanzen, die in ihrem Garten wild wachsen. Ihre Lieblingspflanze sei dabei ganz klar die Schafgarbe.

Einen großen Teil der Gründe, warum die Patienten in ihre Praxis kommen, machen die chronischen Beschwerden aus: hartnäckige Verdauungsprobleme und Atemwegserkrankungen, immer wiederkehrende Blasenentzündungen und Hauterkrankungen. Hier setzt die Heilpraktikerin die Pflanzen sehr individuell ein, denn Patentrezepte gebe es keine, sagt sie. "Es gibt natürlich auch Beschwerden, bei denen die Therapien eines Heilpraktikers an ihre Grenzen kommen. Aber da merke ich eben oft, dass die Heilpflanzen zumindest immer begleitend eingesetzt werden können. Meine Idealvorstellung ist, dass Schulmedizin und Pflanzenheilkunde Hand in Hand gehen und sich gegenseitig ergänzen." Michaela Girsch wünscht sich hier eine größere Offenheit seitens der Schulmedizin gegenüber pflanzlichen Therapieverfahren, da die Menschen sie bräuchten und auch danach suchten.

Das Buch: Michaela Girsch, Heilpflanzen-Tee. Richtig sammeln, trocknen und mischen. Ulmer Verlag 2019, ISBN: 978-3-8186-0374-8, 160 Seiten, Preis: 19,95 Euro

Die Schafgarbe

Als Wundheilpflanze verwendete bereits in der Antike Achilles die Schafgarbe beim Kampf um Troja. Bekannt ist sie auch als Bauchwehkraut, zum Beispiel bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden, sie wird deshalb auch Frauendank und Blutstillkraut genannt. Ihre Bitterstoffe wirken verdauungsfördernd, helfen bei Blähungen und Völlegefühl. Außerdem enthält die Schafgarbe viele Mineralstoffe, die basisch und harntreibend wirken.



July 06, 2020 at 03:03AM
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