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„Knackig frisch und herrlich süß“ - Mannheimer Morgen

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Rhodt unter Rietburg.„Das wird ein guter Jahrgang“, sagt die Pfälzische Weinkönigin Anna-Maria Löffler und steckt sich ein paar helle Beeren in den Mund. In Rhodt unter Rietburg schneidet die Hoheit zum Beginn der Hauptlese an der Deutschen Weinstraße eifrig Sauvignon- Blanc-Trauben. „Gestern hatten wir 92 Grad Oechsle“, ist Winzer Marius Meyer bislang sehr zufrieden. „Ich erwarte einen Jahrgang mit viel Potenzial“, sagt er.

Diese Einschätzung teilt auch Ulrich Fischer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt: „Wir rechnen mit einem überdurchschnittlichen Jahrgang. Für die Lese brauche man nun einen schönen Altweibersommer mit kühlen Nächten und wenig Niederschlag. „Die Trauben müssen morgens bei kühlen Temperaturen geerntet und direkt in den ebenso kühlen Keller gebracht werden.“

Petra Schubert schaut das Lesegut kritisch an, ehe es in den Korb wandert: „Die Trauben müssen ganz gesund und prall sein, dürfen keine faulen Stellen oder Sonnenbrand haben“, erklärt sie. „Weinlesen kann jeder lernen, aber es ist harte Arbeit, weil wir voll auf Qualität setzen und man genau hinschauen muss“, erklärt Seniorchef Klaus Meyer. Wie das funktioniert, hat er seinen Praktikanten Lorenz Reineke und Tom Beiermeister genau gezeigt. Die beiden Studenten der internationalen Weinwirtschaft kommen nämlich aus Hamburg und stehen zum ersten Mal als Erntehelfer zwischen den Zeilen. „Der Weinbau hat es uns angetan, weil man von der Pflanze bis zum Wein praktisch arbeiten kann.“

Beliebte Rebsorte

Der Sauvignon Blanc ist eine der ersten Rebsorten, die geerntet wird: „Er reift schnell, und man möchte ihn nicht zu lange hängenlassen, weil der Wein sonst zu schwer wird und zu wenig Säure hat“, erklärt Pfalzwein-Vorsitzender Boris Kranz. Das Weingut Meyer hat die Sorte seit zwölf Jahren im Verkauf. „Der Anteil ist stetig gewachsen, mengenmäßig liegt er auf Platz drei hinter Riesling und Grauburgunder.“

Probleme bereitet den Pfälzer Winzern allerdings zunehmend eine Pilz-Krankheit, die nach starker Trockenheit auftritt. „Esca ist ein bundesweites Problem“, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut und zeigt auf zwei Rebstöcke mit braunen Blättern. „Wir markieren nach der Lese jeden betroffenen Stock und tauschen ihn im Frühjahr gegen einen neuen aus“, erklärt Marius Meyer. Bislang seien zum Glück nur vereinzelte Stöcke betroffen.

Weinkönigin Anna-Maria Löffler steht gerne jeden Tag von früh bis spät im Weinberg und liebt die körperliche Arbeit. „Da weiß man am Abend, was man getan hat. Außerdem gibt es nicht Schöneres als einen Sonnenaufgang im Weinberg“, erzählt sie und steckt sich genießerisch noch eine Traube in den Mund. „Mhm, knackig frisch und trotzdem herrlich süß.“

Info: Fotostrecke unter morgenweb.de/region

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September 04, 2020 at 05:00AM
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