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Süffig, frisch und aus Herzo - inFranken.de

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Ist in Herzogenaurach neben den zahlreichen Hobbybrauern und der Privatbrauerei Heller noch Platz für eine zweite gewerbliche Brauerei? Mathias Höhn ist davon überzeugt und hat im heimischen Anwesen eine kleine Sud-stätte eingerichtet, in der er vier Sorten produziert.

Am ersten Samstag im August war Höhn am Alten Rathaus mit einem Stand präsent. Interessenten konnten seine Produkte verkosten und auch für den heimischen Verbrauch erwerben.

Sein Interesse hatte ein Buch zum Brauen geweckt, das er mit 16 Jahren in die Finger bekam. Als Erwachsener absolvierte er einen Braukurs für Hausbrauer in Kulmbach. Inzwischen hat er ein eigenes Gewerbe angemeldet und experimentiert mit unterschiedlichen Rezepturen.

Vier Standardsorten hat er im Repertoire: "Herzi Pils" von heller Farbe mit perlender Kohlensäure und "Just Hell", ein helles Vollbier. Für ihn ist helles Bier die Krönung der Braukunst, wie schon ein Spruch bezeugt, der unter alten Brauern kursierte: "Ein dunkles Bier kann ein jeder brauen, aber ein Helles zu brauen, ist eine Kunst!" Dazu kommt noch "Oldtimer", ein würziges und dunkles Altbier, sowie "Pale? Ale!" für die Liebhaber bitteren und fruchtigen Geschmacks.

Für seine Sude legt er großen Wert auf hochwertige Zutaten und sorgfältige Verarbeitung. Dazu gehört das Malz von Weyermann-Malz in Bamberg, das er selbst schrotet. Ein wichtiger Bestandteil ist auch der Hopfen, den er in Form von Pellets verarbeitet und je nach dem gewünschten Endprodukt auswählt. Dazu gehört noch hochwertige Hefe. Gebraut wird mit Wasser aus Herzogenaurach. Derzeit ist der Ausstoß noch auf 50 Liter pro Brauvorgang beschränkt.

Der berufsmäßige Logistiker heizt zwei Mal in der Woche den Sudkessel mit seinen 50 Litern Inhalt im Einfamilienhaus am Weihersbach an. Im Anschluss daran wird der Sud in einer elektrischen Kühlspirale heruntergekühlt und kann in geeigneten Behältern gären. Wobei sich die längere Lagerzeit natürlich positiv auf den Geschmack auswirkt.

Verkauf beim FCH

Zu haben sind seine Erzeugnisse in der "Heimkantine" des FC Herzogenaurach. Er liefert sie in 18-Liter-Keg-Fässern von seiner Braustätte dorthin, liegt das Sportheim doch nahe bei seiner Wohnstätte. Private Genießer können seine Produkte abgefüllt in Ein-Liter-Flaschen erwerben. Das Volumen ist der Handabfüllung durch den Braumeister geschuldet. Außerdem passen die Gebinde noch gut in einen Kühlschrank und stellen ein verträgliches Quantum dar.

Höhn hat bereits mit einer Weizenrezeptur experimentiert. Im Auge hat er unter anderem ein Rotbier, das seine Farbe durch das spezifische Malz erhält und das in früheren Jahrhunderten in Nürnberg eine beliebte Sorte darstellte.

Das Brauhaus soll in naher Zukunft aus dem Wohnhaus verlagert werden. Eine große Maschine für 200 Liter ist bereits bestellt. Er hat auch ein Gebäude in Aussicht, in dem er seine neue Anlage aufstellen kann. Entscheiden werden auf jeden Fall die Konsumenten, ob sich die neue Brauerei in Herzogenaurach etablieren kann.




August 02, 2020 at 09:04PM
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